Mein aktueller Lieblingswein bietet von allem viel. Viel Frucht, viel Körper, viel Aroma, viel Spaß, viel Farbe (das Auge trinkt mit), viel Komplexität, viel Geschmack und ja - auch viel Tannin.
Nicht von ungefähr besitzt die Rebsorte Tannat den gleichen etymologischen Ursprung wie Tannin. Dies leitet sich von dem lateinischen Wort Tannum ab, einer Bezeichnung für die Bruchstücke der Eichenrinde in der (nicht nur antiken) Lederproduktion.
Dabei ist es jedoch wahrscheinlich, dass sich der Name Tannat nicht auf die in der Eichenrinde enthaltenen Gerbsäuren direkt bezieht, sondern vielmehr auf die intensive dunkle Färbung, die „Tannum“ dem Leder verleiht.
Viele Tannat-Weine zeichnet eine geradezu opake ins Schwarze gehende, dunkle Violett- bzw. Blau Färbung aus.
So auch dieser Wein. Tief dunkelrot mit violetten Reflexen steht er im Glas. In der Nase und am Gaumen verwöhnt er mit einer geradezu überbordenden Aromenvielfalt. Maulbeeren, Himbeeren, Brombeeren, Kirschen, Dörrobst, vollendet durch ein feines Kräuterbouquet, im Abgang getragen von einer komplexen Tanninstruktur.
Achtung nix für Säurephobiker !!!!! Zugegeben noch nicht ganz Reif, aber schon sehr, sehr trinkfähig. Solltet Ihr die nötige Disziplin besitzen, lohnt es sich sehr diesen Wein noch ca. 3-5 Jahre reifen zu lassen. Wahrscheinlich gehört dieser Wein jedoch zu der (gar nicht so) kleinen Gruppe von Weinen die ihre Trinkreife nie erreichen, da sie schon vorher viel zu lecker sind.
Ein schönes Beispiel dafür, dass sich der Erhalt alter autochtoner Rebsorten nicht nur wegen des Bewahrens der genetischen Vielfalt lohnt. Man schmeckt die große Sorgfalt und Erfahrung, sowohl bei der Arbeit im Weinberg, als auch im Keller, welche die Familie Laplace, die seit den 20er Jahren des vorherigen Jahrhunderts in diesen besonderen Wein einfließen lässt.