
Bramaventu - Von Zweien, die den Wind lieben.
“Alle sagten: ‚Das geht nicht!‘ Dann kam einer, der wusste das nicht und hat es einfach gemacht.” Wer kennt diesen Spruch nicht?
Im Fall des Weingutes Bramaventu waren es sogar zwei, die es einfach gemacht haben: Carlo Canali Chiavelli und seine Frau Lotte Letschert.
Bramaventu bedeutet: den Wind lieben. Das scheint Lottes und Carlo’s Lebensmotto zu sein. Denn obwohl die zwei schon viel von der Welt gesehen und nun an der Côte Vermeille ihre Heimat gefunden haben: Jederzeit sind sie bereit, ihre Segel für Neues zu setzen.
Die beiden kommen ursprünglich aus Berlin. Lotte hat dort als Grafik-Designerin gearbeitet (das tut sie immer noch, die wunderschönen Bramaventu-Etiketten stammen von ihr) und Carlo war ein deutsch-italienisches „Street-Kid“, das sich auch erfolgreich als Rapper ausprobiert hat.

Eine Liebesbeziehung die bis heute hält
Lotte, Grafikdesignerin aus Berlin und Carlo, deutsch-italienisches “Street-Kid”, getrieben von Wind und Bubbles von der Côte Vermeille.
Carlo’s Familie kommt ursprünglich aus der Toskana; seine Tante Stefania Canali ist Eigentümerin des Chianti-Weinguts Nittardi. Carlo selbst wird in Venedig geboren und zieht wenig später mit seiner Mutter nach Berlin. Mama Canali Chiavelli baut dort einen kleinen Weinhandel auf und importiert natürlich den Chianti der famiglia. So begegnen sich Carlo und der Wein. Diese Liebesbeziehung hält bis heute!
Carlo wird vom Wein-Fieber gepackt: Er macht eine Sommelier-Ausbildung, ein WSET Diplom. Der Master of Wine winkt auch aber Carlo merkt, dass er den Wein, den er liebt, auch selber machen möchte. Es folgen eine Ausbildung zum Winzer und Wanderjahre, die ihn in den Rheingau, die Toskana, nach Cinqueterre und schließlich in die Champagne führen. Bevor er eine Anstellung als Kellermeister im Champagnerhaus Legras et Haas findet, absolviert er noch ein Studium an der Hochschule für Weinbau in Geisenheim. Die Champagne wird nicht seine neue Heimat – aber sie wird seinen weiteren Weg entscheidend prägen. Das ahnt der junge Kellermeister da aber noch nicht. Die Champagne ist quasi ein Produkt-Monokultur und sie hat wenig „Dreck unter den Nägeln“. Hier trägt man eher rahmengenähte Maßschuhe statt Sneaker. Außerdem lässt die Tradition der Fokussierung auf ein beständiges Markenprodukt wenig Raum für Experimente.
Springen wir ins Jahr 2018. Kurz vorher steht Carlo an einer Gabelung seines Lebenswegs: Soll er weiter gut abgesichert Champagner machen oder sich mit Lotte einen Weinberg in Banyuls-sur-Mer im tiefsten Süden Frankreichs kaufen? Ein Freund hat den beiden diesen Floh ins Ohr gesetzt. Ein Blick auf die traumhafte Landschaft der Côte Vermeille, wo die Pyrenäen ins Mittelmeer stürzen reicht: Hier wollen Lotte und Carlo den Traum vom eigenen Wein verwirklichen.
Es gibt allerdings einen Haken: An der Côte Vermeille werden ausschließlich kräftige Likör- und Stillweine erzeugt. Keine Bubbles weit und breit! Das Terroir von Banyuls besteht aus Schiefer-Steillagen, die von der Sonne regelrecht geröstet werden. Für einen Champenois wäre das in etwa so abwegig, wie Schaumwein auf dem Mars zu erzeugen.
Wir freuen uns sehr, dass...
... wir euch – mit logistischer Unterstützung der Domaine de la Rectorie – die Schaumweine von Bramaventu anbieten können. Beide Weine sind als Vin de France klassifiziert, denn das Roussillon sieht keine AOP für Schaumwein vor - aber das kann sich ja noch ändern.

VentuVentu Brut Nature Rosé 2022
Trocken, frech und mit animierender Fruchtausstattung: 80% Grénache Noir aus der Parzelle „La Galline“ in Cosprons (ein Weiler nördlich von Banyuls), 10% Grénache Noir Reben (70 Jahre alt) aus „Bandaró“, einem alten Weinberg in Maury und 10% Macabeo Trauben (80 Jahre alt) von Kalkböden, ebenfalls aus Maury.
2022 war ein warmes Jahr und so hatte das Traubenmaterial trotz der frühen Lese eine schöne phenolische Reife. Carlo wollte 2022 mehr Roussillon wagen, daher wurde ein Drittel der Trauben etwas länger auf der Maische belassen, ein Drittel wurde mit Hilfe der „Macération Carbonique“ (die Gärung findet unter einer schützenden Kohlendioxid Schicht innerhalb der unversehrten Trauben statt) vergoren und das letzte Drittel wurde, wie beim großen Bruder „Bramaventu“, direkt abgepresst.
Der „VentuVentu“ ist daher etwas dunkler als in den Jahrgängen davor aber eben auch saftiger und beeriger. Er bietet Aromen von Lemon-Curd und reifen roten Beeren, einen Hauch von Quitte und, wie es sich für Banyuls gehört, eine erfrischende Salznote.

„Bramaventu Brut Nature Rosé“ 2021:
Ein Jahrgang, eine Parzelle, eine Rebsorte - Die Bramaventu-Dreifaltigkeit.
100% Grénache Noir aus „La Galline“, der Keimzelle des Weinguts. Direktpressung (nur die erste Pressung wird verwendet), ein Monat Ausbau im Stahltank, ein weiterer Monat für die Flaschengärung. Danach bleibt der Bramaventu noch ein Jahr auf der Hefe, bevor er degorgiert wird. Die Produktion beträgt nur circa 4000 Flaschen!
Der Bramaventu hat eine unglaublich feine Perlage und eine zarte Lachsfarbe. Er überrascht mit knackiger Zitrusfrucht- und Waldbeer-Noten, gepaart mit einer animierenden Salzigkeit.
Bramaventu ist eine Schaumwein-Manufaktur, auf Englisch könnte man auch „Boutique-Winery“ sagen. Die Qualität ist, wie könnte es anders sein, auf Champagner-Niveau!
Kein Wunder also, dass wir nicht nur überaus erfreut, sondern auch ein bisschen stolz sind, euch diese beiden Raritäten anbieten zu können!